Ternitz, im Oktober 2024

Der GWLV Ternitz und Umgebung ist für Unwetterkatastrophen gerüstet

Aufgrund der sehr ausgiebigen Niederschläge vom 12. bis zum 15. September 2024 mit 150l an der ZAMG Messstelle Pottschach respektive 262l/m² in Puchberg a.S. wurden in der Sierning Durchflussmengen von bis zu 14.200 Liter pro Sekunde erreicht. Im Normalfall sind es 800 Liter pro Sekunde. Diese Wassermenge entspricht einem 5-jährigen Hochwasser, d.h. die Wahrscheinlichkeit eines derartigen Ereignisses erfolgt statistisch gesehen alle 5 Jahre. Von den Durchflusswerten wie im Juni 2018 mit rund 23.000 Litern pro Sekunde wurde das Sierningtal glücklicherweise verschont. Obwohl die Sierning stellenweise über die Ufer getreten ist, war das Brunnenfeld St. Johann von Überschwemmungen nicht betroffen, wodurch auch keine der Brunnenanlagen aufgrund möglicher Eintrübungen weggesperrt werden musste. Dies ist vor allem der Dammanlage entlang des Brunnenschutzgebietes zu verdanken.

Neben all den Widrigkeiten, die Hochwässer mit sich bringen, wirkt sich eine derartige Situation aber auch positiv auf den Grundwasserkörper aus. So ist dieser, nach einem historischen Tief in den Jahren 2022/2023, wo eine Absenkung von mehr als 4m verzeichnet wurde, Ende 2023/Anfang 2024 aufgrund permanenter Niederschläge sowie eines kurzfristigen Hochwassers während der Weihnachtsfeiertage wieder deutlich angestiegen. Das neuerliche Hochwasser im September 2024 ließ die Brunnenanlagen um weitere 2-3m ansteigen, wodurch aktuell Brunnenhöchststände im Brunnenfeld St. Johann zu verzeichnen sind. Der Grundwasserstand beträgt in den einzelnen Brunnen aktuell zwischen 8 und 10 m.

Sturmschäden waren große Herausforderung

Neben der Hochwassersituation waren für die Einsatzkräfte vor allem die Schadensbehebungen aufgrund des erheblichen Sturmaufkommens besonders herausfordernd. So wurden alleine in Ternitz aufgrund des Sturmes unzählige Bäume entwurzelt. Im Rahmen permanenter Kontrollfahrten der Monteure des Verbandes, musste festgestellt werden, dass auch im unmittelbaren Umfeld unserer Verbandsanlagen Bäume entwurzelt wurden und eine Zufahrt zu einigen Anlagen folglich nicht möglich war. Diese konnten aber mit Hilfe der Feuerwehren und den zuständigen Bauhofmitarbeitern kurzfristig entfernt werden. Direkte Schäden an unseren Verbandsanlagen/Bauwerken konnten bis dato keine festgestellt werden.

Zielgerichtete Vorbereitung auf Extremwetterereignisse

Da aufgrund der Wettervorhersagen mit entsprechenden Hochwassersituationen und Sturmschäden zu rechnen war, hat der Verband im Vorfeld alles Mögliche versucht, um sich bestmöglich auf diese Situation vorzubereiten: Es wurde unter anderem dafür Sorge getragen, dass alle Hochbehälter über das Wochenende möglichst vollgefüllt bleiben. Weiters wurden unsere Notstromaggregate sowie sämtliche Dienst-KFZ für einen möglichen Einsatz vorbereitet. Sämtliche Monteure sowie die Betriebsleitung des Verbandes waren über das verbandseigene, batteriegestützte Relais-Funksystem mit eigener Funkfrequenz durchgehend abrufbereit.

,,Unter Einhaltung des von der Betriebsleitung des GWLV Ternitz und Umgebung konzipierten Notfallplanes, kann eine zuverlässige Trinkwasserversorgung auch bei künftigen Extremwetterereignissen gewährleistet werden“, so Verbandsobmann Vize-Bgm. KommR Peter Spicker.