Über den Gemeindewasserleitungsverband
Der Gemeindewasserleitungsverband Ternitz und Umgebung wurde seit seiner Gründung im Jahre 1951 durch Eingemeindungen oder Übernahmen von kleineren Wasserversorgungsanlagen zum größten öffentlichen Wasserversorger des Schwarzatales. Es werden die Stadtgemeinde Ternitz, die Marktgemeinde Wimpassing und die Marktgemeinde Grafenbach-St. Valentin mit insgesamt rd. 20.000 Einwohnern mit qualitativ höchstwertigem und ausreichendem Trinkwasser versorgt.
Nach der Gründungszeit wurde vorerst nur auf eine rasche Erweiterung des öffentlichen Versorgungsnetzes (Hygiene) gedrängt. Nach Fertigstellung des ursprünglichen Gesamt-bauvorhabens ist mit der Errichtung von zusätzlichen Behältern, Pumpstationen und Leitungsverstärkungen begonnen worden, um auch in den heißen Sommermonaten eine ausreichende Trinkwasserversorgung sicherstellen zu können.
Im Jahre 1976 begann man im Brunnenfeld St. Johann, aus dem ca. 95% des benötigten Trinkwassers entnommen wird, mit der Errichtung von neuen Brunnenanlagen in Form von 4 Vertikalbrunnen. Im Jahre 2004 wurde unter der Planung und Bauleitung von Betriebsleiter Ing. Gerhard Past die Errichtung eines Horizontalfilterbrunnens in Angriff genommen. Mit dieser Investition konnte eine für Jahre hinaus gesicherte Wassererschließung sichergestellt werden.
Trotz bester Qualität des geförderten Trinkwassers wurde von der Wasserrechtsbehörde, als Vorsichtsmaßnahme vor Beginn des Verteilungsnetzes, eine UV-Desinfektionsanlage mit einem Durchsatzvermögen von 115 lit./sek. vorgeschrieben und installiert. Mittlerweile sind im gesamten Verbandsgebiet 4 UV-Desinfektionsanlagen in Betrieb.
Mit der Erneuerung der gesamten Fernwirkanlage samt Funkstreckennetz im Jahre 2011 sind alle 30 Anlagenteile (11 Hochbehälter, 14 Pumpstationen, 4 UV-Desinfektionsanlagen, 1 Quellfassung/Thann und der Brunnen/Lichtenau mit der Zentrale am Amtssitz in 2630 Ternitz, Franz Samwlad-Straße 4 vernetzt. Für die Behebung Störungen/Gebrechen ist ein Bereitschaftsdienst „rund um die Uhr“ für 365 Kalendertage eingerichtet.
Das gesamte Hauptleitungsnetz im Versorgungsgebiet weist derzeit eine Länge von ~ 171.000 Laufmetern, die Länge der Hausanschlussleitung liegt bei ~37.000 Laufmetern. Im Verbandsgebiet sind 2.050 Absperrschiebern installiert. Insgesamt sind im Verbandsgebiet etwa 6.400 Liegenschaften an das Versorgungsnetz des Verbandes angeschlossen. Der Anschlussgrad im Verbandsgebiet beträgt 99,8 %, wobei diese Liegenschaften zu 100% mit Wasserzählern ausgestattet sind.
Die insgesamt 11 Hochbehälter mit einem Speichervolumen von 7.150.000 Liter sichern auch in verbrauchsreichen Sommermonaten den Versorgungsbedarf der Bewohner im Verbandsgebiet. Der durchschnittliche Tagesbedarf liegt derzeit bei ca. 3.200 m3 und kann sich an heißen Sommertagen um bis zu 90 % erhöhen. Für Feuerlöschzwecke stehen im Verbandsgebiet 543 Überflurhydranten zur Verfügung.
In den Jahren 2013/2014 wurde im Brunnenfeld St. Johann mit der Umstellung auf energieeffiziente Förderung des Trinkwassers (Einbau von drehzahlgeregelten Brunnenpumpen) begonnen. Durch diese Investition konnte der Jahresbedarf des zugekauften Stromes um rd. 35 % gesenkt werden.
Ein weiterer Meilenstein in Bezug auf umweltgerechte und vernünftige Verwendung von Resourcen konnte mit der Inbetriebnahme der 150 kWp Photovoltaikanlage im Brunnenfeld St. Johann im August 2016 gesetzt werden. Diese Sonnenstromerzeugungsanlage wird bis zu 70% des benötigten Pumpenstromes produzieren/liefern. Die Gesamtinvestitionskosten für diese Anlage betrugen € 195.000,–. Nach Abzug einer Förderung aus dem Klima- und Energiefonds in der Höhe von € 55.000,– verbleiben Kosten von rd. € 140.000,–, die in maximal 10 Jahren amortisiert sein werden.
Der Gemeindewasserleitungsverbandes Ternitz und Umgebung betreibt basierend auf der gesetzlichen Grundlage (NÖ. Landesgesetzblatt/LGBl.Nr. 1650 i.d.g.F.) eine Trinkwasserversorgungsanlage, die mit Sicherheit dem letzten Stand der Technik entspricht und im südlichen Niederösterreich zu den modernsten Anlagen zählt.
Der Betriebsleiter:
Dipl. –Ing. Michael Häußl
Wussten Sie, dass..
…die quartalsmäßig zur Vorschreibung gelangenden Wasserbezugsgebühren (pro Quartal etwa 6.300 Stück) bzw. die Formulare für die Fernablesung zur Jahresendabrechnung von den Monteuren des Verbandes mittels Fahrrädern zugestellt werden?
Dies erbringt eine Einsparung an Postgebühren von derzeit jährlich rd. € 21.000,– sowie eine Verminderung der Kilometerleistung der verbandseigenen Dieselfahrzeuge und einer damit weiteren Reduktion des CO2-Ausstoßes.