Ternitz, im Mai 2021
Quelle des Artikels: Bezirksmagazin Neunkirchen / Ausgabe Sommer 2021
Der Gemeindewasserleitungsverband Ternitz und Umgebung mit seinen Verbandsgemeinden der e5-Gemeinde Ternitz, Grafenbach-St. Valentin und Wimpassing ist Trinkwasserversorger von rund 20.000 Einwohnern.
Oberstes Ziel des Verbandes ist es, seine Wasserbezieher mit hochwertigem Trinkwasser in ausreichender Qualität zu versorgen. Neben laufenden Investitionen wird auch immer wieder in zukunftsorientierte Projekte investiert.
Verbandsobmann StR KommR Peter Spicker: ,,Neben der Sicherung der Trinkwasserversorgung war es dem Verband jedoch auch immer ein Anliegen, seine Anlagen möglichst energieeffizient und somit auch ökologisch zu betreiben“.
Allein durch die Anschaffung neuer energiesparender Pumpen, neuer UV-Anlagen, Errichtung von 4 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 180 kWp sowie softwaretechnischer Applikation der bestehenden Funkfernwirkanlage wird der Energiebedarf stetig reduziert. Alleine im Brunnenfeld St. Johann konnte der Strombedarf bzw. der Zukauf von Strom um bis zu 35% reduziert werden. Im Jahr 2018 ist der Verband durch die Anschaffung von drei E-Nutzfahrzeugen in die E-Mobilität eingestiegen, wobei die E-Nutzfahrzeuge großteils über den eigens produzierten Strom geladen werden.
,,Neben der Gewährleistung der Versorgungssicherheit mit Trinkwasser in höchster Qualität ist der Verband stets bemüht die Wasserverluste so gering wie möglich zu halten. Derzeit befinden sie sich im einstelligen Bereich bei etwa 8%. Je niedriger die Wasserverluste gehalten werden können, desto weniger Kubikmeter müssen aus dem Grundwasserbereich entnommen werden“, betont Peter Spicker.
So wurde der Gemeindewasserleitungsverband Ternitz und Umgebung 2018 für den energieeffizienten Betrieb seiner Anlagen sowie seine abgewickelten Projekte im Bereich ,,Energieeffizienz und Klimaschutz“ mit dem ,,Climate Star“ ausgezeichnet.
Neben Energieeffizienz und Klimaschutz möchte der GWLV, im Rahmen seiner Möglichkeiten, auch einen Beitrag zur ,,Biodiversität und Blühflächen“ beitragen. So wurde 2016 im Brunnenfeld St. Johann, einem etwa 10ha großen Brunnenschutzgebiet (Natura 2000 Schutzgebiet) auf einer Fläche von 1.800m² eine ögologische Ausgleichsfläche in Form einer ,,Bienenweide“ durch die aktive Aussaat von mehrjährigen Blühsamenpflanzen angelegt. Zudem wurden in diesem Bereich ,,alte Obstbaumsorten“ wie Quitten, Mispeln, Blutkricherl, Felsenbirne, Dirndl- und Vogelbeerbäume sowie diverse Sträucher wie Schmetterlingsflieder, Berberitze und Hibiscus gepflanzt. Für den Vogelbestand wurden entsprechende Nist- und Brutkästen angebracht.
Die Mahd des Brunnenfeldes erfolgt zwei Mal im Jahr, wobei darauf geachtet wird, dass die erste Mahd so spät wie möglich erfolgt, sodass das Aussamen der meisten Gräser und Blühpflanzen erfolgen kann.
Spicker: ,,Eine vergleichbare Blumenwiese, so wie sich das Brunnenfeld in St. Johann darstellt, wird man nur selten vorfinden. Die Bienenweide im Brunnenfeld St. Johann wurde bezogen auf das im Jahr 2016 massiv auftretende Bienensterben errichtet. Im Brunnenfeld, das frei von jeglicher Düngung gehalten wird, gedeiht die Obstbaumkultur, und der Insekten- und Vogelbestand in prächtiger Weise. Der GWLV hat dafür rund € 5.000,- investiert“.
In den Jahren 2020 und 2021 wurden an den Randzonen des Quellschutzgebietes in Thann 150 Stk. Wildobstbäume in Form von Elsbeeren und Speierlingen gesetzt. Damit setzt der Verband unter amderem auch ein Zeichen gegen das zunehmende Verschwinden von Wildgehölzen, dere Pflanzung keiner landwirtschaftlichen Förderung unterliegen. Der GWLV hat hierfür etwa € 3.000,- investiert.